Mit einer souverän auf Englisch vorgetragenen Präsentation überzeugten die beiden Studierenden aus der G1 die Jury im Kongresszentrum Eurosites Georges V und setzten sich gegen das zweite Finalteam vom Utena College in Litauen durch. Mit ihrer schriftlichen Wettbewerbsarbeit, die sich dieses Jahr um Mitarbeitermotivation drehte, hatten sich die beiden Heidelberger wie auch die Litauer die Teilnahme am Jahreskongress der Hotelfachschulvereinigung Eurhodip verdient. Vier ausgefüllte Tage in Paris mit Vorträgen, Podiumsveranstaltungen, einem Gala-Abend im prunkvollen Spiegelsaal des Intercontinental Paris Le Grand und einem Ausflug nach Versailles endeten am Samstagabend mit einer Abschlussgala mit Siegerehrung auf einem Bateau Mouche auf der Seine. Als Zugabe für alle Kongressteilnehmer gab es am Abend des 14. Juli, des französischen Nationalfeiertags, noch das große Feuerwerk am Eiffelturm. Bereits zum dritten Mal hat damit ein Heidelberger Team den nach der früheren Heidelberger Schulleiterin benannten Preis in der Kategorie Management-Schulen gewonnen.

Auch wenn ein dekoratives Windlicht den offenen Kamin ersetzen musste (was in Anbetracht der sommerlichen Temperaturen keiner der rund 20 Teilnehmer beklagte), war das erste „Kamingespräch“ an der Hotelfachschule ein voller Erfolg. Hartmut W. Stauss, Hofa-Absolvent des Jahrgangs 1968, berichtete kurzweilig und spannend über seinen USA-geprägten Berufsweg, der ihn über Stationen bei Mövenpick und Hilton in führende Positionen der Hyatt Corporation führte, bevor er in den neunziger Jahren die Rolle des „Operators“ mit der des „Owners“ tauschte. Obwohl eigentlich schon im Ruhestand, ist er weiterhin für Blackstone Real Estate Advisors, den größten Hotelimmobilienfonds der Welt, tätig und teilt seine Zeit zwischen Florida und kürzeren Aufenthalten in Deutschland auf.
Es waren faszinierende Anekdoten, die Hartmut Stauss z.B. aus seiner Zeit als GM des 1300-Zimmer Grand Hyatt New York, des Watergate Hotels in Washington, seiner Zusammenarbeit mit Donald Trump, oder als Inspector General für Leading Hotels of the World zu erzählen wusste.

Noch aufschlussreicher für die zwanzig geladenen Studierenden und Lehrer waren aber Stauss‘ hochaktuelle Einschätzungen zur Entwicklung des globalen Hotelmarktes und zu den künftigen Herausforderungen für Führungskräfte in der Hotellerie. So entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, die die Stimmigkeit der Idee des Kamingesprächs bestätigte: Ein überschaubarer Teilnehmerkreis, eine ungezwungene Atmosphäre und ein Gast, der viel Erfahrung mitbringt und prägnant zu erzählen weiß … aus diesen Zutaten sollen künftig in regelmäßigen Abständen Kamingespräche gestaltet werden.

Die Abschlussfahrt der Studierenden des Zusatzfachs Tourismus führte zum Frankfurter Flughafen. Eine ausgedehnte Vorfeldtour, bei der auch die Beladung und Betankung einer A380 aus der Nähe verfolgt werden konnte, bot gute Einblicke in die Abläufe eines Großflughafens.
Anschließend ging es auf die Baustelle des Air Rail Centers, das sich nun „The Squaire“ nennt. Ein Hilton Hotel und ein Hilton Garden Inn unter dem gleichen Dach sollen die Marktabdeckung optimieren – ein in Europa einzigartiges Konzept. Bei der Diskussion mit Hilton-Mitarbeitern standen die Organisation der Pre-opening-Phase, die Zimmergestaltung und die Preisdifferenzierung im Mittelpunkt.

Sieben Studierende der Hotelfachschule Heidelberg präsentierten ihre Abschlussarbeiten (Betriebswirtarbeiten) vor der Inhaberin des Landfried-Areals. Ingrid Schinz plant eine neue Nutzung der ehemaligen Tabakfabrik. Noch stehen die alten Maschinen und Geräte in den ausgedehnten Räumlichkeiten und geben dem Areal ein Ambiente, das in Heidelberg seines Gleichen sucht – und sich für eine gastronomische Belebung anbietet.

Ausgangspunkt war die Gruppenarbeit über die Konkurrenz- und Marktdaten des Objektes unter Anleitung von Studiendirektor Kurt Wolf. Einige Studierenden besuchten die Mitbewerber, analysierten die Speisen- und Getränkekarten und werteten die Ergebnisse aus. Andere führten in der Fußgängerzone eine Befragung durch. Die Ergebnisse wurden zusammengefasst und waren die Ausgangsbasis für die einzelnen Projekte, die sich die Studierenden selbst aussuchen konnten.

Aufgrund der Basisdaten konzentrierten sich die Projektteilnehmer auf folgende Themen, jeweils zur Realisierung in unterschiedlichen Bereichen des Areals:

Markus Rühl: Konzeptentwicklung eines amerikanischen Steakhauses.
Martina Sprogies: Konzeption des gastronomischen Betriebes: "Das Landfried-Restaurant - Bar – Lounge“.
Rubén Frank: Konzeption eines high end Steakhouse & Deli.
Geoffrey Goldsworthy: Konzeption eines brasilianischen Restaurants.
Jörg Köblin: Marketingkonzeption für eine Jazzlounge.
Stefan Hofmann: Konzept eines amerikanischen Steak-Restaurants mit Kellerlounge.
Katja Schweitzer: Konzeption eines familienfreundlichen italienischen Restaurants.

Diese Praxisarbeiten sind mehr als nur theoretische Überlegungen. Sie fanden bei der Eigentümerin großen Anklang. Jetzt braucht es nur noch die Umsetzung…

Unter der bewährten Aufsicht von Helena Cvikl (Vocational College for Catering and Tourism Maribor, Slowenien) standen auch dieses Jahr wieder die Zusatzprüfungen zum Europäischen Management-Diplom. 14 Kandidaten hatten einen Bericht über ihren mindestens dreimonatigen Auslandsaufenthalt verfasst und unterzogen sich erfolgreich zwei mündlichen Prüfungen in einer Fremdsprache (die zweite Fremdsprache wird aus dem Betriebswirt-Abschluss übernommen) und in EU-Landeskunde und -Recht.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Hotellerie und Gastronomie präsentierten vier Studierende und Schulleiter Martin Dannenmann bei der Langen Nacht der Ausbildung im Holiday Inn in Walldorf. Das Holiday Inn war neben Unternehmen und Bildungseinrichtungen wie Heidelberger Druckmaschinen, SAP und Beruflichem Schulzentrum eine der Stationen der Shuttle-Busse, die Schulabgänger und Eltern zu den Informationsstationen zur Berufswahl und Karriere brachten. Auch wenn die Hotelfachschule als Weiterbildungseinrichtung nicht die erste Station der Schulabgänger sein kann, ging es darum, zusammen mit dem Hotel zu zeigen, dass Ausbildungen in der Hotellerie und Gastronomie keine Sackgassen sind, sondern vielfältige Aufstiegswege eröffnen.

Seit der Einführung des Kindertags des Oberbürgermeisters vor fünf Jahren gibt es eine feste Komponente: Ein Team aus Freiwilligen der Hotelfachschule sorgt für das Catering im Rathaus, vom Frühstück bis zum Mittagessen. Beim Kindertag erfahren 120 Zehnjährige aus den 4. Klassen der Heidelberger Grundschulen auf spielerische Art, wie eine Stadtverwaltung funktioniert. Das geht natürlich nur, wenn niemand Hunger leidet. Auch in diesem Jahr gelang es dem Hofa-Knigge-Team um Jan-Hinnerk Menzel, mit Dominic Häussler, Christoph Heni, Andreas Kelnhofer, Marc Neumann und Daniela Pietsch die kulinarischen Erwartungen der jungen Teilnehmer zu übertreffen.

Zwölf Teilnehmer des EU-Expertenprogramms „Bringing business to school“ aus elf Ländern ließen sich von Studierenden und Lehrern im Detail zeigen, wie die Unternehmenssimulation (Hotel Ambiance) und die Juniorenfirma (Bistro Frizz) konzipiert und organisiert sind. Beide Hofa-Projekte haben auf ihre Art einen Sonderstatus, da es für diese Art von ganzheitlichen Lernarrangements in Hotelfachschulen keine Vorbilder gibt. Das Mittagessen, das die Juniorenfirma ausrichtete, bewies den Gästen, dass die Leistungen des Bistro Frizz nicht nur auf dem Papier stehen.

Seit den Projekttagen 2010 hat auch die Hotelfachschule ein sog. „E-Team“, das sich in der Schule um Energie- und Umweltthemen kümmert. Melanie Fischer, Arabella Gohlke und Kristine Weitzel, begleitet von Studienrätin Esther Abruzzi, wurden bei der jährlichen Prämierungsfeier am Max-Planck-Institut für Astronomie von OB Dr. Würzner als Neuzugang unter den Heidelberger E-Team-Schulen besonders begrüßt. Die Prämie in Höhe von 625 EURO geht ins Schulbudget, die Torte war der schmackhafte Lohn fürs Team.

Auf Anregung von Hans-Rainer Heldrich (Hofa-Absolvent 77) vom Wirtshaus&Hotel Goldener Greif besuchte eine Gruppe von Gastronomen und Hoteliers der Kreisstelle Amberg-Sulzbach die Hotelfachschule. Nach der Vorstellung der Schule, bei der auch einige Studierende mitwirkten, und der Besichtigung des Gebäudes, rundete das Mittagessen im Bistro Frizz – von der neuen Generation der Juniorenfirma als Sonderveranstaltung organisiert – den rundum positiven Eindruck ab.

Zur zweiten Auflage des Austausches mit Grenoble begrüßen wir zwölf französische Schüler in Heidelberg. In der ersten Woche erwartete sie ein abwechslungsreiches Programm an der Schule und mit verschiedenen Exkursionen. Das traditionelle Dîner d’Accueil fand wieder bei Wolf Schönmehl und Andrea Spitznagel im Schützenhaus in Oftersheim statt. In der zweiten und dritten Woche schließen sich Praktika in Heidelberger Hotels und Restaurants an. Eine Gruppe Heidelberger Fachschüler wird im April zum Gegenbesuch nach Grenoble fahren. Gefördert wird der Austausch vom Deutsch-französischen Sekretariat in Saarbrücken.

Mit der ersten Jurysitzung bei Hans Stefan Steinheuer in Bad Neuenahr lief einer der ungewöhnlichsten und attraktivsten Wettbewerbe für junge Gastronomen an: „Mein Gasthaus für feine Bierkultur“.
BraufactuM, die Kollektion außergewöhnlicher Bierkreationen der Welt, wird einem kompetenten und talentierten Nachwuchsgastronomen den Weg in die Selbständigkeit ebnen: u.a. mit 100.000 Euro Startkapitel und durch ein Expertenteam, das den Gewinner Schritt für Schritt in die Selbständigkeit begleiten wird.
Die Ausschreibung erfolgt im „Feinschmecker“ am 13. April und richtet sich an alle, die eine Ausbildung und mindestens drei Jahres Berufserfahrung in der Gastronomie haben und nicht älter als 35 Jahre sind.
Mit von der Partie in der Jury sind u.a. Barbara Schlachter-Ebert (Hotel Schlossanger Alp, Hofa-Absolventin 1988) und Martin Dannenmann.

Mit 100 Spielern und Fans reiste die Heidelberger Delegation zum Hofa-Cup-Wochenende nach Dortmund, um den „Pott aus dem Pott“ zu holen. Auch wenn das Finale knapp verloren ging – Dortmund hat dieses Jahr im Fußball eben einen Lauf – ist das 2003 als Heidelberger Projektarbeit entstandene und seither jährlich ausgetragene Turnier eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und das Wir-Gefühl der Studierenden der Hotelfachschulen zu pflegen.